Mittwoch, 4. Februar 2015

Es war einmal...

... ein 13 jähriges Mädchen. Sie kam aus einer Sprachreise aus England (Sommer 2012) zurück und wollte unbedingt länger ins Ausland. Zuerst wusste sie nicht wie sie das umsetzen könnte. Doch nach nicht langer Zeit kam die Idee für ein Auslandsjahr, sie war auf der Jubi und hat ganz viele Prospekte mit nach Hause genommen. Nachdem es klar wurde das es zu teuer war, rückten die Gedanken in den Hinterkopf. Im Frühling 2013 kam die Idee wieder auf. Nachdem sie mit ihren Eltern geredet hat, hatte sie auch schon ein Bewerbungsgespräch bei Eurovacances. Das hat sie alles selbst gewollt, sie hat alle Prospekte angeschaut, aussortiert usw. Als sie ihr Bewerbungsgespräch hatte war sie schon 14. Sie wurde von Eurovacances akzeptiert und hat sich an alle Unterlagen gemacht, im August 2013 waren alle Unterlagen in den USA.
Sie konnte es kaum mehr abwarten. Sie hat oft andere Austauschschüler getroffen, Tage bis zum Abflug gezählt und manchmal ihr deutsches Leben vergessen, auch wenn es noch ein dreiviertel Jahr in Deutschland war. Dann war auch schon 2014, die ersten Austauschschüler, die sie kennen gelernt hat, sind geflogen. Weiterhin hat sie Austauschschüler getroffen und viele Freundschaften geschlossen, nicht viele haben bis heute gehalten. Aber die die gehalten haben, sind einfach genial ♥
Sie hat den Eltis Test geschrieben, war auf dem Vorbereitungstreffen (wurde mittlerweile auch 15) und August rückte immer näher. Aber es war noch keine Gastfamilie gefunden. Ende Juli ging sie auf Jeannettes Abschiedsparty und die ganzen ersten August Tage hat sie genossen als könnte jeder der letzte in Deutschland sein. In der letzten Augustwoche wurde sie dann auch nervös, weil immer noch keine Familie gefunden wurde. Dann endlich kam der erlösende Anruft, zwar zu spät für New York und den Schulanfang, aber besser als nichts. Jetzt hieß es Koffer packen, allen Tschüss sagen, das war schwerer als gedacht. Diese Momente hat man sich oft ausgemalt, erträumt, aber schlussendlich war es so anders.
Dann schneller als gedacht war der 2.09. da, und auf ging es für ein 15 jähriges Mädchen in ihren Traumstaat. Nach einer sehr sehr langen Reise sah sie zum ersten Mal ihre Gasteltern. Am nächsten Morgen hat sie auch zum ersten Mal ihre Gastgeschwister getroffen. Auf einmal wurde sie von einer Angstwelle gefasst, 9 Monate sind ganz schön lang, wie soll sie sich jemals hier zurecht finden? Wie soll sie Freunde finden, und ganz viel mehr Fragen haben sich in ihrem Kopf angestaut :O Nach ihrem ersten Wochenende, ging es auch in die Schule. Im Endeffekt war es gar nicht so schlimm und sie hatte auch gleich Mädels mit denen sie Lunch verbringen konnte. Auch wenn sie mittlerweile ganz andere Freunde hat, aber das ist ganz normal. Denn an dem ersten Tag hätte sie ja auch gar nicht wissen können wer wie tickt und wer alles auf die Schule geht.

Mittlerweile ist sie schon 5 Monate hier, kann es gar nicht glauben. Ist aber auch froh in bisschen mehr als 100 Tagen ihre Familie in die Arme zu schließen. Nach nur einem Monat wusste sie wo sich alles befindet, hat weitere Freundschaften geschlossen, gute Noten geschrieben, nicht mehr an ihrer Entscheidung gezweifelt. Nach fast 4 Monaten konnte sie endlich Provo, Utah ihr neues Zuhause nennen.

Wem seine Geschichte das ist? Das ist meine Geschichte. Ich kann mich an alles noch so gut erinnern, natürlich nicht jedes Detail. Genauso tut es mir leid, wenn mich Leute anschreiben und ich nicht mehr weiß wer sie sind, weil es einfach so viele Leute am Vorbereitungstreffen waren, auch nicht mehr was ich an jedem Tag hier getragen habe oder was es zum Abendessen gab. Aber viele Dinge sind in meinen Erinnerungen, ich kann euch sogar noch sagen, was ich zum Lunch an meinem ersten Schultag hatte.
Es ist einfach krass, was in den letzten 5 Monaten passiert ist. Wie ich mich verändert habe. Wie ich meine Meinung über viele Dinge geändert habe bzw. sich meine Meinung verstärkt hat. Das ich geniale Freunde gefunden habe, und froh bin sie zu haben.
In 4 Monaten wird alles zu Ende sein, schwer zu glauben. Ich habe heute einen Blog Post von einem Mädchen gelesen, das heute nach Hause geflogen ist nach 5 Monaten in Kanada. Das hat mich auch dazu gebracht, diesen Blog Post zu schreiben. Denn im Moment bin ich einfach an diesem Punkt angekommen, wo ich mich einfach super wohl fühle und mir einfach nicht vorstellen kann, die USA zu verlassen. Aber ich weiß dieser Tag wird kommen und ich werde mit einem weinendend Auge und mit einem lachenden Auge gehen. Denn ich habe meine Familie viel zu sehr lieb um nicht nach Deutschland zurück zu wollen, trotzdem bin ich super stolz, dass ich innerhalb von 5 Monaten so ein tolles Leben mir aufbauen konnte und das liegt nicht an mir, sondern an meiner Gastfamilie, meine Freunde, die ich einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort getroffen habe, ein Glücksgriff mit Utah, dass ich jede Woche Ski fahren kann und vieles mehr.

Viel mehr gibt es auch nicht zu sagen :) Euch noch eine schöne restliche Woche :D Bis dann ♥ Ich hoffe euch hat der Post gefallen :)

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